Geologie

Meeresablagerungen haben vor etwa 200 Millionen Jahren ein dickes Gesteinspaket gebildet, in das sich die Mosel 100 bis 150 m tief eingeschnitten hat. Je nach Härte des Gesteins hat die Mosel breite oder enge Talabschnitte geschaffen. In ihrer Aue haben sich über Tausende von Jahren Sande und Kiese abgelagert. 

 

In der Tat finden sich in der Region Schengen auf engstem Raum eine Reihe verschiedener geologischer Schichten. Vereinfacht dargestellt verdankt man das der Siercker Schwelle, einer Anhebung der Gesteinsschichten , die auf das heutige Moseltal trifft, und der stetigen Arbeit des Flusses, der sich seinen Weg tief durch diese Schwelle hindurchgegraben und so die Gesteinsschichten freigelegt hat . So reicht das geologische Spektrum zwischen Burmerange und Sierck von Keuper und Lias über Buntsandstein und Muschelkalk ( zusammengepresste marine Sedimente)bis hin zum Taunusquarzit.

 

Im Dreiländereck Frankreich-Luxemburg-Deutschland treten in Moseltal bei Sierck-les-Bains Taunusquarzite unter der Triasbedeckung (Keuper, Muschelkalk, Buntsandstein)auf. Diese Vorkommen sind somit das westlichste Vorkommen dieses Gesteines und geologisch gehören sie noch dem Rheinischen Schiefergebirge an. Quarzit ist ein metamorphes Gestein, d.h. aus Sandstein entsteht unter Druck und Temperatur Quarzit. Früher wurde das Gestein in einigen Brüchen rund um die Stadt abgebaut und die Burg, sowie einige Häuser der Stadt sind aus diesem Steinen gebaut. Das Gestein ist so kompakt und dicht, dass es sich durch fehlende Isolationsfähigkeit eigentlich nicht für den Bau von Häusern eignet.

 

Berühmtheit erlangten die Quarzite von Sierck und Rustroff durch ihre Verwendung als Pflastersteine für Metz und weitere Städte. Die Arbeit in den Steinbrüchen war anfangs rein manuell und auch der Transport bis zum Schiff wurde zunächst mit Hotten, ähnlich denen in der Weinlese benutzten, erledigt. Später wurden zum Abtransport Schienen verlegt und es kamen Dampfmaschinen zum Einsatz, die das Material zu Schotter zerkleinerten. Dieser Schotter kam vorrangig beim Bau der Gleisbetten der Bahn zum Einsatz. Der Abbau wurde nach einem Jahrhundert 1967 eingestellt.

 

Ganz im Gegensatz zu den nahe gelegenen Vorkommen des selben Quarzites in Deutschland sind hier verhältnismäßig kluftreiche Quarzgänge zu finden. Diese Gänge sind zwar meist schmal , dennoch konnten nette Quarzkristalle und Stufen gefunden werden. Die Größe der Kristalle bewegt sich meist bis um die 5 cm , seltener konnten auch Exemplare von über 10 cm geborgen werden. (Der größte gefundene Kristall misst satte 22 cm). Die kleinen Kristalle sind meist klar , die großen eher milchig. Ganz typisch sind dann noch die roten Anflüge von Hämatit auf den Kristallen.

Quarzitsteinbruch bei Sierck, im Hintergrund rechterhand die Gipswerke von Perl gegenüber Schengen.
Quarzitsteinbruch bei Sierck, im Hintergrund rechterhand die Gipswerke von Perl gegenüber Schengen.